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POST-COVID-GARDEROBE: JETZT VORBEREITEN

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5 Tipps, die Frühlingssonne für den Kleiderschrank zu nutzen

 

Jetzt den Kleiderschrank auf die Post-COVID Garderobe vorzubereiten und der Monotonie der COVID-Garderobe adieu sagen. Pete Campbell und Ted Chaough waren in der preisgekrönten Serie MAD MEN stets stilvoll unterwegs. Hier der Wegweiser in aktuellen Zeiten.

Good-bye Monotonie

Für die Videokonferenzen haben wir uns schon an eine Art Uniform gewöhnt, die professionell aussieht, bequem ist und leicht variiert werden kann.

Für Einkäufe und sonstigen Erledigungen mit Maske gilt das gleiche, denn ganz ehrlich: Mit FFP2 Masken verliert man die Lust am Styling.

Es lohnt sich, jetzt ein paar Stunden in den Kleiderschrank zu investieren: Das Ergebnis wird Ihnen gut tun, wenn die Tage wieder leichter werden.

TIPP 1: Alles raus

Die Kleiderstange entlang schnell durchzusehen, bringt nicht den erwünschten Effekt. Alles muss raus. Denn, um mit dem Unangenehmen zu beginnen:

Englands National Trust war in diesem Jahr „not amused“. In vielen Museen und historischen Häusern werden kostbare Kleider archiviert. Aufgrund des Lockdowns in England waren keine Ausstellungen und Führungen möglich. Still ruhten alle Gänge und Schränke.

Und obwohl die teuren, zum Teil nicht mehr zu ersetzenden Kleidungsstücke, von Spezialisten nach allen Regeln der Kunst aufbewahrt werden, hat die Stille über ein Jahr hinweg dazu geführt, dass Kleidermotten ungestört Festgelage feiern konnten.

Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen, auch wenn er in Prada gekleidet wäre, aber Vorsicht ist angesagt.

Daher: Den gesamten Schrank leer räumen, mit einem Spülmittel auswaschen oder, falls es Ihnen so wie dem National Trust erging, anschließend ein Spezial-Anti-Mottenmittel aufsprühen und erst mal trocknen lassen, bevor Sie einen frischen Vorrat an Zedernholz, Lavendel-Säckchen, parfümiertes Kleiderpapier oder Anti-Motten-Mittel einlegen. Alles das, was die gemeine Kleidermotte nicht mag.

Wenn Sie selbst den Geruch der meisten Mittel nicht mögen, haben wir den folgenden Tipp für Sie: Bei Native & Co. einem Laden in London, der japanische Produkte vertreibt und den wir seit langer Zeit schätzen, können Sie im Onlineshop den Hiba Wood Wild Incense Spray erwerben.

Der antibakterielle Spray vertreibt Insekten aller Art und duftet dabei sehr dezent nach den Zypressen der japanischen Präfektur Aomori. 

Wäre doch zu schade, Ladies and Gentlemen, wenn ausgerechnet Ihr heiß geliebter Cashmerepullover den wählerischen Motten zum Opfer fiele.

TIPP 2: Was soll wieder in den Schrank?

Die Frühlingssonne und ein großer Spiegel bilden Ihre Jury.

Ziehen Sie wirklich jedes Kleidungsstücke an und betrachten Sie sich im grellen Sonnenlicht vor dem Spiegel. Die harsche Frühlingssonne ist gnadenlos und Ihr härtester Kritiker.

So ergeben sich fast automatisch zwei Stapel: Soll zurück in den Schrank oder kommt weg. Bei Zweifelsfällen hilft ein Selfie. Im Spiegel sehen wir uns nicht immer neutral. Erinnerungen und Wünsche überlagern das eigene Bild und machen es attraktiver.

Ein schnelles Selfie und die Betrachtung des Bildes auf einem großen Bildschirm ist weitaus objektiver. Der Stapel an Kleidungsstücken, die nicht mehr in den Schrank zurückwandern, wächst.

TIPP 3: Freuen auf Weniger

Wer Mode liebt, hat meist einen gut gefüllten Kleiderschrank. Die schönen Stücke hängen und liegen eng zusammen. Nicht gut.

Je größer der Stapel an Kleidung wird, der nicht mehr in den Schrank zurückwandert, desto mehr Luft und Raum bekommen die Lieblingsstücke im Schrank.

Statt dicht an dicht hängen sie nun plötzlich mit viel Platz und nahezu kuratiert, wie in den besten Geschäften der Stadt. Das tut den Kleidern und Ihnen gut.

Das Essen war in den langen Wintermonaten des Lockdowns eines der wenigen Highlights. Die Frühlingssonne und so manche Naht oder so mancher Reißverschluss müssen beim Probieren harte Arbeit leisten, da es vielleicht doch ein wenig zu viel des wunderbaren Genusses war.

Da Sie rechtzeitig am Werk sind, haben Sie jetzt noch Zeit, ein paar Kilos abzunehmen, bevor Sie all die schönen Frühlingssachen tragen können, ohne den zum Teil noch eiskalten Wind fürchten zu müssen.

TIPP 4: Neue Hemden braucht der Mann

Die meisten von Ihnen sind eher sparsam, was den Erwerb neuer Kleidungsstücke angeht. Nichts dagegen einzuwenden.

Aber bitte investieren Sie in neue Hemden. Die Hemden, die in Ihrem früheren Leben mit Krawatte gut ausgesehen haben, wirken ohne Krawatte in der Regel nicht mehr.

Sie sind damit keineswegs allein. Unser Herz blutet beim Anblick von so manchem Dax-Vorstand, der sich für Presse-Fotos ablichten lässt und dabei keine Krawatte trägt, um agil im Trend der Zeit zu wirken. Dabei wird oft ein Hemd, das ehemals mit Krawatte getragen wurde, oder dafür vorgesehen war, gewählt.

Nur gelten für Hemden, die ohne Krawatte getragen werden, andere Regeln. Der Hemdkragen sollte auch ohne den Halt der Krawatte perfekt wirken und nicht haltlos über dem Revers des Jackets wie ein Segel im Wind „wehen“. Das schliesst die Mehrzahl der üblichen Kragenformen aus erfordert andere Kragenformen. 

Beim Button-Down Hemd ist der Kragen fixiert, schließlich wurde er für Polospieler erfunden, damit er auch im schnellen Ritt an Ort und Stelle blieb. Der sportive Charakter des Button-Down Hemdes ist jedoch nicht für alle Branchen geeignet.

Eleganter wirkt ein Under-Button-Down Hemd, bei dem die Kragenknöpfe nicht sichtbar sind, sondern unter dem Kragen verborgen werden.

Beim Hemd, das ohne Krawatte getragen wird, kommt dem Kragen eine sehr viel größere Bedeutung zu. 

Kragen mit einer breiten Öffnung wie der Haifischkragen, auch Windsor-Kragen genannt oder ein Cutaway-Kragen wirken ohne Krawatte sehr gut. Besitzt der Kragen möglichst viel Stand (durch das verwendete Material, den Schnitt, Kragenstäbchen und die gute alte Stärke) sieht er auch ohne Krawatte perfekt aus. 

Hier zu sparen, ist penny-wise aber dollar-foolish. Das falsche Hemd wirkt nicht agil sondern stehengeblieben.

Siehe auch

TIPP 5: Die gute Laune-Investition

Eine französische Freundin verriet uns das Geheimnis, warum ihre Mutter und deren Freundinnen immer très chic wirken:

Sie investieren am Beginn der Saison immer in ein phantastisches Kleidungsstück. Das kann ein Kleid, ein Hosenanzug, Rock und Bluse oder ein Kostüm sein. Wichtig ist die gute Qualität, der Mut zur Aussage und das außergewöhnliche Etwas, das es als Avantgarde erkennbar macht.

Dieses Stück wird dann getragen, getragen und getragen, so dass es am Ende der Saison wirklich hart gearbeitet hat und nicht mehr in den Kleiderschrank kommt, sondern verschenkt oder verkauft wird.

Nichts macht mehr gute Laune als sich neu gestylt in einem umwerfenden Outfit mit einer neuen Farbe und/oder einem neuen Schnitt zu kleiden. Wir waren nun alle bereits monatelang im Lockdown brav und haben in vielen Fällen auch schmerzlich erleben müssen, wie brüchig das Leben sein kann.

Vieles spricht für die Wahl eines außergewöhnlichen Teils und die Lust daran, dieses Teil auch wirklich so oft es nur geht zu tragen und nicht für besondere Anlässe aufzubewahren.

Diese Taktik erfordert, dass man zum Normalpreis kauft und nicht auf die Rabatte des Sales wartet, aber wir sprechen ja nur von einem außergewöhnlichen Teil, nicht von vielen.

Klassiker und Basics haben wir meist mehr als genug im Schrank. Diese lassen sich durch Accessoires wie eine Sonnenbrille, ein Clutch oder eine Brosche wunderbar aufwerten und werden uns so noch viele Jahre bestens begleiten.

Vom Stapel der aussortierten Kleider lässt sich in der Regel einiges auf Second-Hand- (aka Pre-Loved) -Plattformen verkaufen, so dass Clothing Detox in der Summe kein Widerspruch ist.

Also raus aus der praktischen aber in den meisten Fällen auch relativ monotonen COVID-Uniform und rein in stilsichere Hemden und ein neues außergewöhnliches Lieblingsstück. Das tut Ihrer Laune gut und dem Textilhandel hilft es auch weiter.

Und wenn der Lockdown noch etwas länger dauern oder wieder eintreten sollte denken Sie an die New Yorker Stil-Ikone Iris Apfel, die meint „I don’t dress to be stared at. I dress for myself.“

Titelbild: MAD MEN Staffel 7, Pete Campbell und Ted Chaough, The Hollywood Archive, Alamy Stock Foto 

 

 

 

 

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