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DAS WICHTIGSTE ACCESSOIRE: SCHUHE

DAS WICHTIGSTE ACCESSOIRE: SCHUHE

 

They make or break your outfit

Das schlichteste Outfit gewinnt mit einem guten Schuh. Umgekehrt wird kein Schuh daraus.

 

Lars Eidinger fängt mit dem Schuh an

Der Schauspieler Lars Eidinger braucht den Kostümschuh für Rollen wie den Jedermann, Hamlet oder Richard III.

Der Schuh, meist mit einem relativ hohem Absatz, wie er seinerzeit von royalen und wohlhabenden Männern getragen wurde, ist für ihn die Voraussetzung, die Rolle proben zu können. In seinen privaten Schuhen wäre ihm das unmöglich.

So der Schauspieler in der Dokumentation über ihn: Lars Eidinger, Sein oder Nicht sein. Der Beitrag von Titel, Thesen, Temperamente gibt einen guten Einblick in den sehenswerten Kinofilm. Try to put yourself in someone’s shoes steht uns allen gut.

Jedes Outfit profitiert vom Schuh

Das schlichteste Outfit, eine alte Hose und ein einfaches T-Shirt, sieht mit guten Schuhen hervorragend aus. Der Eindruck eines perfekten Anzugs wird hingegen mit schlechten Schuhen zunichte gemacht.

Was sind gute Schuhe?

Auch wenn es insbesondere bei Herrenschuhen noch ein paar Regeln gibt, dazu später, kommt es nicht auf Absatzhöhe, Farbe oder Form an, sondern auf die Qualität des Schuhwerks.

Ein qualitativ hochwertiger Schuh hält bei guter Pflege viele Jahre. Der höhere Preis macht sich in dreifacher Hinsicht bezahlt: Er ermöglicht einen besseren, selbstbewussteren Gang, bietet dem Fuß mehr Komfort und sieht besser aus.

Zwischen Maschine und Maßanfertigung

Während ein maschineller Schuh in kurzer Zeit angefertigt wird, muss man bei einem Maßschuh, der individuell auf die jeweiligen Füße zugeschnitten wird, drei bis sechs Monate vom ersten Maßnehmen bis zur Auslieferung des fertigen Schuhs rechnen.

Etwa 50 Arbeitsstunden benötigt es, Maßschuhe anzufertigen. Berluti, eine der besten Adressen für Maßschuhe, 1895 von Italiener Alessandro Berluti in Paris gegründet, heute Teil des LVMH Konzerns, fertigt die elegantesten Herrenschuhe.

Sind es Maßschuhe, werden dafür, laut Berluti, 210 Arbeitsschritte benötigt.

John Lobb Shop, London © Alamy Stock Photo

Die Konkurrenz, John Lobb in London, praktischerweise in Nähe des St. James Palace, zeigt in zehn Schritten, die Varianten, die bei einem klassischen maßangefertigten Schuh ausführlich diskutiert und abgestimmt werden können.

Der französische Teil von John Lobb gehört mittlerweile zu Hermes.

Schuhe in dieser Kategorie sind Luxusgüter. Der Maßschuh berücksichtigt individuelle Formen und Maße, die sich beim rechten und linken Fuß in den meisten Fällen unterscheiden, orientiert sich aber auch an allen weiteren Ausprägungen der Füße, wie Knochenbau und Muskulatur. 

Individualität und Handwerkskunst haben ihren Preis, der bei einem kleinen, unabhängigen Schuhmeister für einen klassischen Herrenschuh bei etwa EUR 2000,- beginnt. Bei den großen Namen in Paris und London ist für ein Modell (ohne extravagante Lederwünsche) mit einer Rechnung in der Größenordnung von EUR 5000,- zu rechnen.

Zufriedenheit ist auch bei einem Maßschuh nicht garantiert. Er soll lediglich als Beispiel dafür dienen, wie viel Wissen und wie viel Handarbeit in einem Schuh stecken kann.

Von der Stange, aber vom Profi

Es muss kein Maßschuh sein, aber es lohnt sich, bei maschinell hergestellten Schuhen auf folgendes zu achten:

  • Leder statt Plastik, von letzterem gibt es schon genug auf der Welt
  • Nur Leder lässt sich über Jahrzehnte gut gepflegt erhalten
  • Wo möglich, genähte anstelle geklebter Nähte
  • Die Qualität des Grundleistens. Hier hilft nur Probieren und Loyalität, sobald man einen Schuh gefunden hat, der nicht nur gut aussieht, sondern auch gut tut
  • Der Aufbau der Schuhsole. Mehrere Lagen statt einem „Pappkarton“

Beispielsweise sorgt bei guten Schuhen eine Korkschicht in der Sohle dafür, dass sich der Schuh über Zeit der Fußform anpasst und angenehm zu tragen ist, ohne Kompromisse bei der Form zu machen.

Gute Quellen für qualitativ hochwertige Schuhe sind daher Schuhmacher und Fachgeschäfte, die Maßschuhe anfertigen aber ihr Wissen und ihre spezialisierten Lieferanten auch nutzen, um qualitativ hochwertige Schuhe „von der Stange“ anzubieten. Sollten Sie demnächst in Aachen Ihren Orden wider den tierischen Ernst abholen oder aus anderen Gründen in der Nähe sein, könnten Sie hierfür bei Dieter Kuckelkorn vorbeisehen.

 

High Heels nur von bester Provenienz

Die Qualität spielt auch bei einem flachen Schuh eine wichtige Rolle. Bei High Heels ist höchste Qualität unabdingbar, damit die Schuhe nicht nach einem schönen Event in der Tonne oder im Secondhandshop landen.

Produzenten wie Manolo Blahnik, Jimmy Choo  , Aquazurra oder Ferragamo fertigen Schuhe, die himmlisch aussehen und deren Tragen nicht die Hölle bedeutet.

Je höher der Absatz, desto wichtiger die Konstruktion. Ein Tag oder eine durchtanzte Nacht in gut konstruierten High Heels ist kein Problem. Alles andere ist die reine Qual.

Während man passende Sneaker überall bekommt, die oft auf relativ geringem Niveau nur wenig Qualitätsunterschiede aufweisen, sind günstige High Heels ihren geringeren Preis nicht wert. Um nur einmal getragen und dann enttäuscht und mit Schmerzen entsorgt zu werden, ist jeder Euro zu viel.

Betrachtet man die zauberhaften Zeichnungen von Manolo Blahnik in dessen digitalem Archiv, kann man erkennen, dass die ätherischen Objekte sich über die Jahre hinweg nicht allzu sehr verändern.

Siehe auch

Das zweifelsohne hohe Investment amortisiert sich damit über viele Jahre.

In Schuhe investieren

Ein qualitativ guter Schuh gibt dem hinteren Fuß Halt, ohne ihn einzuengen. Der vordere Fuß hingegen braucht ausreichend Spiel, um sich bewegen zu können. Beides wirkt sich auf die Haltung, die Wirbelsäule, den Nacken und damit auch auf die Lockerheit im Kopf aus.

Die richtige Größe und ein guter Schnitt ist entscheidend. Schnäppchen im Sale sind immer möglich; Kompromisse bei der Passform oder Größe machen jedoch jeden vermeintlich guten zu einem schlechten Deal.

Wieviel Schuhe braucht der Mann?

Damenschuhe sind höchst individuell. Männer haben den Vorteil, dass sie mit wenigen Varianten gut angezogen sind, daher lautet der Kategoriename in der englischen Sprache: Dress Shoes.

Schwarz ist ein Muß. Ein schwarzer Schuh gehört in jeden Schuhschrank. Je weniger Nähte, desto eleganter. Zum Anzug perfekt und immer eine gute Wahl.

No brown in town (after 6.00 p.m.) gilt in dieser strikten Form nicht mehr. Dennoch ist ein Schuh in brauner Farbe nie so förmlich wie der schwarze Schuh.

Eine Stiefellette ist für die Freizeit ideal. Entweder ein Chelsea Boot, der mit dem elastischen Gummizug immer einen schlanken Fuß macht oder ein Chukka, dessen Name bereits nach Polo Turnier klingt.

Für alle feierlichen Anlässe im Leben gehört ein Lackschuh in den Schrank. Ein Muss zum Black Tie Look.

Sneaker hingegen sind eine ganz andere Geschichte. Anstatt ein weiteres Paar Sneaker zu erwerben, empfehlen wir das Geld in gute Schuhspanner aus Zedernholz zu investieren.

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Titelbild © GloriousMe

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