Lohnt sich zu lesen. Auch für Nichtraucher
Rauchen ist tödlich. Das steht auf jeder Zigarrenkiste. Zigarren haben eine eigene Kultur und Historie, in die man sich in unserem Artikel zumindest ein wenig hinein schnuppern kann.
Herstellungszeit: Zwei bis zehn Jahre
Zwei Jahre braucht es mindestens, bis eine Zigarre entsteht: Vom ersten Setzling der Tabakpflanze bis zum Verkauf der fertigen Zigarre. Dazwischen sind etwa 300 Schritte und sehr viel Handarbeit nötig, bis die Guillotine ansetzt, das Feuer entzündet wird und die Zigarre in Rauch aufgeht.
Haziendas © Bundesverband der Zigarrenindustrie e.V. / www.zigarren-verband.de
Ähnlich wie beim Wein gibt es Zigarren, die einige Jahre länger gelagert werden, bevor der anspruchsvolle Raucher oder die Raucherin das Exemplar genießen kann.
Zigarren sind ein Genussartikel mit einer langen Kulturgeschichte, die bei den Mayas in Südamerika beginnt, bei denen das Rauchen von Zigarren zum täglichen Alltag gehörte.
Ähnliche Gewohnheiten kennt man von Edward II, dem Sohn der englischen Königin Viktoria, der im Anschluss an seine Thronbesteigung gesagt haben soll: „Meine Herren, es darf geraucht werden“. Seine Mutter hatte den Tabakkonsum sehr kritisch gesehen.
Auch von Churchill ist bekannt, dass er täglich, Zigaretten und Zigarren zu konsumieren pflegte.
Churchill Cigars © Alamy Stock Foto
Das ist heutzutage die große Ausnahme. Zumal das Rauchen an allen öffentlichen Plätzen, in Restaurants und in Bars verboten ist.
Die Raucherbereiche auf den Bahnsteigen der DB Bahnhöfe ließen bei so mancher Verspätung durchaus Zeit für eine Zigarre — bieten aber nicht wirklich das richtige Ambiente.
Wo man raucht, da lass Dich nieder
Eine Zigarre braucht Ruhe und Zeit, zwei kostbare Luxus-Güter in der heutigen Zeit.
Zeit und Entspannung ist ein wichtiger Faktor beim genussvollen Zigarrenrauchen. Der Kenner zelebriert die Zigarre und wünscht sich vielleicht ein gutes Glas Rum und ein gutes Gespräch dazu, sieht die Zigarre aber nicht als Statussymbol, das in der Öffentlichkeit präsentiert werden muss.
Sympathische Zigarrenraucher haben wir beispielsweise in einer winzige Strandbar in Spanien getroffen, einem Land, das die Zigarre sehr schätzt. Mit Schrecken erinnern wir uns hingegen an einen Zigarrenraucher in Hong Kong, der sich zu jedem Gang im Restaurant vom Zigarren-Sommelier eine andere Kostbarkeit empfehlen ließ, diese dann kurz anrauchte, um sie dann weitgehend ungeraucht wieder abräumen zu lassen.
Wird die Zigarre nicht im Freien, zuhause oder in der Natur genossen, gibt es die Möglichkeit einer Zigarrenlounge.
Wer nun an traditionelle Clubatmosphäre mit schweren Ledersesseln, eine verräucherten Bibliothek und einen prasselnden Kamin im Hintergrund denkt, liegt richtig, aber nicht nur, wie ein Blick in die Cigar Lounge des Bürgenstock Resorts am Vierwaldstätter See in der Schweiz zeigt, dem Ort an dem im Juni 2024 eine Friedenskonferenz für die Ukraine stattfand.
Zigarre kann auch jung sein
Zur Zigarre halten sich hartnäckig viele Vorurteile. Manche glauben, nur ältere Herren wären Zigarrenliebhaber. Dagegen spricht, dass es auch einige Frauen gibt, die Zigarren mögen. Und das nicht nur in Kuba, sondern auch in Washington, London oder Berlin.
Hört und sieht man Sebastian Gollas, den Gründer des Onlinehandels Starke Zigarren, der zusammen mit Martin Geisler das Ladengeschäft Delicious Berlin betreibt, in dem es Zigarren sowie einigen Spirituosen zu kaufen gibt, dann ist die Zigarre jung, unprätentiös und sympathisch.
Es lohnt sich, bei Delicious Berlin in Wilmersdorf vorbeizusehen, sollten Sie demnächst wieder in Berlin sein.
In Zürich betreibt Manuel Fröhlich ein ebenso junges Geschäft namens Manuel’s, das Zigarren, Spirituosen und natürlich auch Humidore vertreibt. Denn Zigarren brauchen zur Lagerung sowohl eine konstante Temperatur als auch eine konstante Luftfeuchtigkeit, beides liefert ein Humidor verlässlich.
Bedenkt man all die Handarbeit, die in die Fertigung einer Zigarre gehen, ist eine Zigarre ein relativ erschwingliches Luxusgut.
© Bundesverband der Zigarrenindustrie e.V. / www.zigarren-verband.de
Wer Lust hat, mehr über die Produktion einer Zigarre zu erfahren, kann Sebastian Gollas bei seinem Besuch einer Tabakproduktion in Peru begleiten. Ein längeres, sehr anschauliches Video, nach dem man jede Zigarre mit mehr Hochachtung betrachtet.
Lust auf eine Zigarre bekommen?
Die Sommer- und Urlaubszeit sind Hochsaison für Zigarren. Für viele gehört zu einem entspannten Abend am Meer oder im Garten eine schöne Zigarre.
Nicht von ungefähr ist die wohl berühmteste Zigarrenmarke, Davidoff, in vielen großen Duty Free Shops an den Flughäfen dieser Welt präsent. Das Unternehmen Davidoff wurde von Zino Davidoff gegründet, der 1906 in einem kleinen Städtchen in der heutigen Ukraine geboren wurde. Seine Eltern waren Tabakhändler und flohen vor jüdischen Pogromen in die Schweiz.
In Genf entwickelte Zino Davidoff das Geschäft seiner Eltern zu einem Spezialisten von Zigarren aus Kuba. Nach einem Eklat mit Kuba und dem Verlust der Importlizenz stellte er auf Zigarren aus der Dominikanischen Republik um und verkaufte 1970 sein Unternehmen an das Basler Unternehmen Oettinger.
Wenn Sie es ein wenig individueller mögen und nicht wissen, mit welcher Zigarre Sie wohl starten sollten, können Sie einen Blick auf die Auswahl von Starke Zigarren für Neulinge werfen und Online bestellen.
Nein Danke!
Obwohl auch in Deutschland, Spanien und einigen anderen europäischen Ländern Zigarren produziert werden, denkt man bei Zigarrentabak eher an Länder wie Kuba, deren Qualität als sehr gut aber in den letzten Jahren auch schwankend eingeschätzt wird oder Länder wie die Dominikanische Republik, Costa Rica, Indonesien, Kolumbien, Ecuador oder Brasilien.
Die Zigarre ist oft ein internationales Produkt. Manche Länder sind bekannt für ihre qualitativ besonders herausragenden Deckblätter, andere für ihre so genannten „Long-Filler“, Blätter, die im Inneren der Zigarre gerollt sind, andere wiederum liefern geschnittene Tabakblätter für das Innere einer Zigarre.
Falls Sie mit Nikotin strikt nichts zu tun haben möchten und somit das Flair dieser Leder weder auf der Banderole oder den schönen Zigarrenkisten sehen können, hätten wir trotzdem eine Inspiration für Sie.
Ein Teil des Fernweh-Flairs auch mit schönen Aschenbechern vermitteln. Hermes hat eine große Auswahl wunderschöner Aschenbecher. Viele davon lassen sich aufgrund ihres großen rechteckigen Formats keineswegs nur für Zigarren nutzen, sondern für Füllfederhalter, Süßes oder vieles anderes mehr.
Haziendas © Bundesverband der Zigarrenindustrie e.V. / www.zigarren-verband.de
Titelfotografie Cuban Cigars © Alamy Stock Foto