DIESES REZEPT KENNT NAHEZU JEDE KOCHKULTUR
In Persien, China oder Italien – Frittata mag man überall
Ein einfaches Eiergericht
Eier und Feta sind fast immer noch im Kühlschrank zu finden. Hat man noch Dill zur Hand wird daraus im Handumdrehen eine leckere Frittata, wie man sie im Norden Irans gerne zubereitet.
Einfacher geht es nicht:
6 Bio-Eier
300-400 Gramm Schafskäse
5 Gramm frischer Dill
7 EL Rapsöl
Etwas Maldon Salz
Weißer Pfeffer, frisch gemörsert
Den Ofen auf 200 Grad Umluft einstellen. Die Eier in einer Schüssel gut mit einem Schneebesen vermengen. Den Schafskäse so klein wie möglich zerbröseln und zur Eiermischung hinzufügen. Den kleingeschnittenen Dill, sowie frisch gemörserten weißen Pfeffer hinzufügen und sehr vorsichtig salzen. Schafskäse ist, je nach Produkt, bereits sehr salzig, das sollte man beim Salzen der Mischung beachten.
Das Rapsöl in einer lasierten Quiche-Form verteilen, die Eiermischung darauf geben und im Ofen 30 Minuten backen lassen. Fertig.
Die Frittata mit Schafskäse ist eine ideale Ergänzung zu einem frischen Weißwein am Abend oder kann als Teil eines Frühstücks-Buffets am Morgen eine gute Figur machen. Sie schmeckt noch warm aus dem Ofen oder kalt, auch am nächsten Tag.
Die Anregung für das Rezept, das wir leicht variiert haben, fanden wir im Kochbuch „Hier fließt die Liebe“ der Schwestern Forough und Schar Sodoudi. Die beiden promovierten Wissenschaftlerinnen möchten mit ihrem Catering-Unternehmen Dr. & Dr. Middle Eastern Culture mehr Aufmerksamkeit für die köstliche Küche Persiens schaffen.
Da wir selbst in vielen Städten Europas gerne Ausschau nach iranischen Lokalitäten halten und die persische Küche lieben, hat es uns fasziniert, dass ein Gericht wie die italienische Frittata auch in Persien serviert wird.
Frittata und Italien
Die meisten kennen die Frittata aus Italien. Dort wird sie ebenso gerne mit Kräutern und/oder auch Gemüse serviert. Die Wahl der Gemüseart bleibt jedem selbst überlassen: Zucchini, Pilze oder Lauch werden oft hierfür verwendet.
Was die Frittata jedoch auszeichnet, ist Zurückhaltung beim Gemüse. Das Ziel ist keine bunte Gemüsepfanne in großer Farbvielfalt sondern Reduktion und Gradlinigkeit, um den Geschmack einer Gemüsesorte zur Geltung zu bringen.
Ein chinesischer Koch erzählte uns, dass die Frittata auch in den meisten chinesischen Haushalten zum Standard-Repertoire gehört. Dort mag man es gerne schärfer und Knoblauch, Zwiebeln, Chili und Fischsauce dürfen dort in der Frittata nicht fehlen. Meist werden für die Frittata dort Tomaten verwendet.
Ideal fürs Picknick
Mit steigenden Temperaturen ißt man gerne im Freien. Auch hierfür eignet sich die Frittata bestens. Kalt kann sie gut portioniert werden, falls man mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Denn im Unterschied zum Omelett wird die Frittata nicht eingeschlagen, sondern bleibt eindimensional. Sie sollte auch eher dünn als hoch sein und wird immer im Ofen fertig gebacken. Entweder, wie in unserem Rezept ausschließlich im Ofen oder man fängt mit der Frittata in der Pfanne auf dem Herd an und lässt sie im Ofen fertig garen.
Im Unterschied zum Rührei, dessen Zubereitung man nicht aus den Augen verlieren sollte, damit man das Ei zum idealen Zeitpunkt, wenn es an einigen Stellen noch leicht fließt, von der Pfanne auf den Teller platziert werden kann, fordert die Frittata keine Aufmerksamkeit. Man kann sie in Ruhe im Herd backen lassen und die Zeit für andere Vorbereitungen nutzen.
Bio für den Geschmack
Die Zertifizierung sieht vor, dass Bio-Legehennen im Stall mehr Platz haben und auch ins Freie gehen können. Sie erhalten ausschließlich Bio-Futter. Da Farbstoffe im Futter nicht erlaubt sind, ist die Farbe der Bio-Eierdotter ein helles Gelb.
Bei vielen Bio-Produkten ist der Geschmack nicht eindeutig unterschiedlich. Bei Bio-Eiern, so unsere Erfahrung, schmeckt man den Unterschied durchaus.
Genießen Sie die Frühlingssonne und die frischen Kräuter, die es nun überall gibt in einer Frittata – eine der wenigen Dinge, in denen man sich fast überall auf dem Globus einig ist.
Fotografien © GloriousMe 2025