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Wertvolles braucht eine Box

Wertvolles braucht eine Box

Ob Zigarren, Schmuck, Tee oder Erinnerungsstücke. Ab in die Box.

Was uns wertvoll ist, schützen wir gerne mit einer Box.

Schatzkisten

Piraten sammelten ihre Beute in einer Schatzkiste. Wer seinen Schmuck liebt, bettet die liebsten Stücke am gerne auf schmeichelnd-weichen Samt in einer Schmuckkiste. 

Für einige unserer Leser ist nach einem langen Tag in der Natur oder in einem anderen Dschungel der schönste Moment gekommen, wenn sich am Abend der Humidor öffnet und eine im perfekten Klima gelagerte Zigarre Entspannung und Genuss verspricht.

Die Wände des Teeraums im legendären Takashimaya Kaufhaus an der 5th Avenue in New York waren silbrig-metallisch gestrichen. Man hatte so den Eindruck, mitten in einer Teebox zu sitzen. Die richtige Atmosphäre, um hervorragenden Tee und japanische Snacks zu genießen.

Schutz und Schmuck zugleich

Die Box schützt, was uns lieb ist und macht den Inhalt zugleich wertvoller.

Die Schmuckbox mit dunkelrotem Samt, die Grossmütter gerne aus dem Schrank holten, hat eine Renaissance. Der Samt ist heute jedoch eher in Zitronengelb, Hellblau oder Farngrün gehalten.

Eine wunderbare Präsentation für Pretiosen und zugleich Schutz für den Schmuck,  zumindest den, der täglich getragen wird und kein halbes Vermögen gekostet hat. Letzterer gehört in den Safe oder in das Wertfach. 

Liebesbriefe brauchen definitiv eine wunderschöne Box.

Spring Cleaning

Der smarte Luke Edward Hall, dessen Kummerkasten in der Financial Times zu Fragen der Einrichtung immer lesenswert ist, sagt über sich, er liebe Ordnung und nutzt gerne Boxen dafür.

Die Boxen können gerne bis zum Rand gefüllt sein, aber es dürfe sich immer nur eine Art von Gegenständen darin befinden. Eine wilde Mischung in einer Box sei ihm ein Greuel.

Wir wissen genau was er meint. Es spart enorm viel Zeit, wenn man es mal geschafft hat, die Aufteilung diverser Kleinteile in Boxen zu etablieren.

Für das nächste verregnete Wochenende stehen schon ein paar durchsichtige Boxen von Muji bei uns bereit. Sonst ist die Pandemie ist zu Ende, aber wir haben es immer noch nicht geschafft, an allen Orten die perfekte Ordnung zu schaffen.

Sammlung

Eine schöne Box wegwerfen? Schwierig für uns, auch wenn die Boxensammlung mittlerweile bei GloriousMe schon beachtliche Ausmaße angenommen hat.

Wir finden immer eine Zweitnutzung und bisweilen freuen wir uns, den Deckel einer Box zu heben und darin Gegenstände zu finden, die wir verloren geglaubt hatten.

Teeboxen wären zum Wegwerfen auch viel zu schade. Ist der Tee darin getrunken, lässt sich der Zitronengrastee aus dem GloriousMe Shop dort wunderbar einfüllen.

Schauspiel-Box

In der Box zeigen Theater gerne experimentelle Aufführungen oder Stücke, denen aus anderen Gründen der kleine, intime Rahmen gut tut.

Der Gegensatz dazu ist die Box oder Schublade, in die uns andere einsortieren möchten. Da reagieren wir allesamt allergisch. Jeder sieht sich als Individualist und möchte auch so wahrgenommen werden.

Ein Pauschalurteil verletzt die Seele und den Wunsch nach Unverwechselbarkeit.

“Little boxes, on the hillside…” das Lied, das Pete Seegers berühmt gemacht, beschreibt, dass das, was wir in unserem Leben für individuell halten, von außen betrachtet, oft zum Verwechseln ähnlich aussieht.

Siehe auch
Trouvaillen sind Fundstücke, die uns viel bedeuten und deshalb einen ganz besonderen Wert besitzen.

Schokolade und Klassenzugehörigkeit

Einsortiert zu werden tut weh. Eine britische Kolumnistin erinnert sich nach vielen Jahren an eine Einladung, zu der sie eine Cadbury-Chocolate-Box mitbrachte. Die bunt lackierten Metallboxen mit Schokoladenmischungen gibt es in jedem Supermarkt in England. Die phantasievolle Verpackung schien auch in diesem Fall eine gute Geschenkidee.

Der Kommentar mit der man die Schokoladen-Box entgegennahm (non native speaker wären vermutlich begeistert gewesen und hätten die Ironie nicht erkannt) lies subtil erkennen, dass man ein standesgemäßeres Geschenk erwartet hätte.

Obwohl viele Jahre vergangen sind, sitzt die Verletzung bei ihr noch tief und bis heute überlegt die Autorin, dass sie wohl besser eine Box mit einem exklusiven Pfefferminz-Assortiment der Gastgeberin hätte überreichen sollen.

Das hilft nur eins: Augen auf bei der Auswahl von Freunden. Wahre Freunde hätten sich gefreut und sich nichts anmerken lassen, selbst wenn sie die Box anschließend nie geöffnet hätten.

 

Fotografien © GloriousMe 

 

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