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NOVEMBER

NOVEMBER

MEHR ALS EIN ÜBERGANGSMONAT 

Weit besser als sein Ruf

In England liebt man den Glorious May und huldigt ihm mit Musik, Gesang und Tanz. Spricht man über den Oktober, folgt garantiert im zweiten Satz die Farbe Gold. Wir alle freuen uns auf den Sommer, aber kaum jemand fiebert dem November entgegen. Dabei ist der Monat November einer der besten Monate, auch in diesem Jahr.

Der November, ein völlig unterschätzter Monat

In „normalen“ Zeiten ist der Sommer, neben allem anderen, gefüllt mit Freizeitaktivitäten, um möglichst jeden Sonnenstrahl auszukosten. Im Herbst steigern sich nochmals die geschäftlichen Aktivitäten rasant, weil nun alle wieder „an Bord sind“, mit Ausnahme derer, die gerade im Herbsturlaub sind, denn es droht ja der dunkle, graue, regnerische November.

 Auf der Nordhalbkugel wird es kälter, die Winde werden harscher und es regnet häufiger. Aber das sind keine Gründe, den November nicht zu mögen, denn mit der richtigen Einstellung und Kleidung kann ein Spaziergang bei Nebel oder Laufen im Regen ein großes Vergnügen sein.

Ein Signal an unseren Körper, ihm etwas mehr Ruhe zu gönnen

Im November ist das Licht im Tagesverlauf trüber und der dunkle Abend scheint schon am späten Nachmittag zu beginnen. Das fehlende Licht ist ein Signal an unseren Körper, ihm etwas mehr Ruhe zu gönnen. Das sollten wir gerade in diesem Jahr ernst nehmen.

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen führen bei vielen Menschen zu erhöhtem Stress und Unruhe, vermehrten Albträumen bis hin zu Angstzuständen. Auch die Hoffnungen auf die angemeldeten Impfstoffe werden nicht sofort alles richten.

Die Ratschläge der Experten, den psychischen Folgen des Jahres 2020 entgegenzuwirken lauten nahezu unisono: Grounding.

  • Sich mehr Ruhe als sonst zu gönnen. 
  • Bewusst Atmen. Zwei einfache Übungen sind hier beschrieben.
  • Gesundes Essen. Eine warme Brühe tut gut. Hier ist das Rezept dafür.
  • Wenn möglich, gärtnern und mit den Händen im Erdreich arbeiten, um sich selbst wieder in Verbindung mit der Erde zu bringen.
  • Sport. Erwähnten wir schon, das Laufen im Regen besonders gut tut?
  • Kontakte pflegen. Wer steht auf Ihrer WhatsApp Liste gerade ganz unten? Rufen Sie doch mal an.
  • Leidenschaft und Freude nicht vergessen. Egal was es ist, ob selbstgemachte Pasta, ein Instrument zu spielen oder sich mit Wasserfarben auszuprobieren.

Auch Deutschlands bekanntester Virologe, Prof. Dr. Christian Drosten, Charité, spricht aktuell in seiner Schiller-Rede über die elementare Bedeutung von Leidenschaft und Feuer in unserem Leben.

Light a fire

„Remember, remember! 

The fifth of November,

The Gunpowder reason and plot; 

I know of no reason

Why the Gunpowder treason should ever be forgot!“

Dieses Gedicht, das an Guy Fawkes und die Verschwörung einer Gruppe religiöser Katholiken erinnert, die den protestantischen König James I. durch einen katholischen König ersetzen wollten, lernt in England jedes Kind. Die Verschwörer planten am Tag der Parlamentseröffnung die 36 Fässer Schießpulver, die sie heimlich im Keller des Parlaments deponiert hatten, zu zünden.

Der geplante Anschlag wurde durch Verrat aufgedeckt, das Parlamentsgebäude, der König, die Herzoge und Bischöfe, die traditionell zur Parlamentseröffnung anwesend waren sowie die Innenstadt von London blieben von der Verwüstung  einer möglichen Explosion verschont.

Bis zum heutigen Tag wird der Keller des Parlamentsgebäudes am Tag der Parlamentseröffnung nochmals von den Yeomen of the Guard, den farbenprächtig gekleiden Leibgardisten der Queen, traditionell zusätzlich untersucht. Sicher ist sicher.

Der Abend von Guy Fawkes Day ist in England ein besonders beliebter Abend. In Erinnerung an den Gunpowder Plot wird in vielen Gemeinden und privaten Gärten in der Bonfire Night ein Feuer entfacht und/oder ein Feuerwerk gezündet. In diesem Jahr beschränkten sich in England die Festivitäten der Bonfire Night meist auf eine Wunderkerze zum Drink. Aber letzteren ließ sich kaum ein Engländer nehmen. Gut so. Always look at the bright side of life.

Die Kraft des Feuers

Siehe auch

In vielen Kulturen spielt das Feuer bei traditionellen Ereignissen eine große Rolle. Mit dem Osterfeuer werden die Schatten des Winters vertrieben, Diwali, das Fest des Lichtes, fällt jeweils in die Zeit Oktober/November und die brennenden Licht der Ölleuchten in Indien und an vielen anderen Orten sind ein Symbol des Siegeszug des Guten über das Böse.

So mancher hat schon Papiere oder Briefe in einer feuerfesten Schale oder im Kamin verbrannt, um sich damit symbolisch endgültig von ihren Inhalten zu trennen.

Dafür eignet sich der Monat November ganz besonders.

Ein Monat, in dem wir abschließen können, aber uns auch erinnern sollten. An die wichtigen Ereignisse der Gesichte, die sich hoffentlich nie mehr wiederholen.

Danke sagen ohne Turkey

Thanksgiving, jeweils am vierten Donnerstag im November, ist in den USA eine wichtige Familientradition und das Fest, um Danke zu sagen. Das geht auch ohne Truthahn und Familienfeier und außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika.

Der November hat viele guten Seiten und ist ein stark unterschätzter Monat, den wir als Erinnerung, eine kurze Pause einzulegen und Dank zu sagen, nutzen sollten. Denn selbst in diesem Jahr der Pandemie, das für viele extrem herausfordernd war und ist, sind auch viele guten Dinge passiert.

Wir sind sicher, Ihnen fällt hierzu vieles ein, das in normalen Jahren schlicht unter den Tisch gefallen wäre. Denn in „normalen“ Jahren gilt der November als Übergangsmonat zwischen dem goldenen Oktober und dem hektischen Jahresendschluss und Feiermonat Dezember.

Weihnachten in der üblichen Form wird wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr ausfallen. Daher ist der November der ideale Monat, das kommende Jahr zu planen, um uns auf die wirklich wichtigen Themen konzentrieren. In diesem Jahr gibt es keinen Grund, mit den Neujahrsvorsätzen auf den 31. Dezember zu warten.

Und in kommenden Jahr gibt es keinen Grund, sich nicht auf den völlig unterschätzten Monat November zu freuen. Vielleicht werden sogar Reisen wieder möglich, denn der Lagunenstadt Venedig steht der November-Nebel ganz besonders gut und Paris zeigt sich im November weitaus romantischer als im Frühling. Der November ist aus unserer Sicht einer der besten Monate des Jahres.

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