Die wichtigsten Merkmale
Ätherische Öle entwickeln sich langsam aber sicher zum Geheimtipp. Die in London, New York und Los Angeles gefragte Kosmetikerin Alexandra Soveral gibt in ihrem lesenswerten Buch Perfect Skin einige Ratschläge, wie man ätherische Öle daheim für eine gesunde, gut aussehende Haut verwenden kann. Wir haben einige ihrer Ratschläge ausprobiert und sind begeistert.
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Noch ist der Markt für ätherische Öle im Vergleich zum gigantischen Markt konventioneller Kosmetikprodukte winzig. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb gibt es am Markt auch einige Fake-Produkte. Es lohnt sich beim Kauf von ätherischen Ölen auf folgendes zu achten:
1 Ätherisches Öl ohne Ölbeimischungen
Der Namensbestandteil Öl ist bei ätherischen Ölen leicht missverständlich. Denn im Gegensatz zu pflanzlichen Ölen wie Oliven-, Raps- oder Mandelölen enthalten ätherische Öle keine Fette. Ätherische Öle sind chemisch betrachtet konzentrierte flüssige Stoffgemische, die durch Wasserdampfextraktion aus unterschiedlichsten Pflanzen, durch mechanische Prozesse (Kaltpressung von Zitrusfrüchten) oder über einen Extraktionsprozess mit Lösungsmitteln (ein Verfahren für ätherische Blütenöle) gewonnen werden.
Ätherische Öle sind in Wasser nur schwer löslich und haben einen sehr intensiven Geruch. Der Chemiker bezeichnet sie als flüchtige Stoffe.
Wichtig für die Wirkung ist, dass Sie ein reines ätherisches Öl erwerben, kein ätherisches Öl, das mit normalen und weitaus günstigeren pflanzlichen Ölen „gestreckt“ wurde.
Die renommierte amerikanische Aromatherapie-Expertin Jade Shutes rät, die Echtheit des ätherischen Öls wie folgt zu testen: Ein Tropfen ätherischen Öls hinterlässt auf einem Blatt im Vergleich zu einem Tropfen gängigen pflanzlichen Öls keinen Fettring. Jade Shutes schränkt selbst ein, dass dies nicht für alle ätherischen Öle zutriftt. Ätherische Öle, die aus Sandelholz oder bestimmten Kamillenarten gewonnen wurden, können einen leichten Fettring hinterlassen.
Wir haben es ausprobiert: Ja, es ist ein Unterschied bei diesem Papiertest feststellbar, aber es braucht schon ein wenig Erfahrung dazu, den Unterschied klar zu erkennen, je nachdem gegen welches normale pflanzliche Öl man testet.
Die Qualität des ätherischen Öls lässt sich unserer Erfahrung nach am leichtesten auf der eigenen Haut, am Handrücken oder zwischen den Fingerkuppen feststellen. Sie spüren es, ob das ätherische Öl, chemisch eine flüchtige Substanz, auf der Haut verläuft oder sich eher dickflüssig oder fettig anfühlt, weil es mit normalem Öl gemischt wurde.
2 Preis
Für die Herstellung eines ätherischen Öls sind große Mengen an Blüten oder Rinden notwendig. Beispielsweise sind etwa 1000 Kilo an Orangenblüten notwendig, um ein Kilo (etwa 900 ml) Orangenblüten-Neroli-Öl herzustellen. Bedenkt man dazu die Kosten für Anbau, Extraktion, Transport etc. ist es verständlich, dass echte ätherische Öle einen bestimmten Preis erfordern. Unserer Erfahrung nach sind Preise zwischen 10 und 100 Euro pro Einheit von 5 ml durchaus realistisch. Nicht immer bedeutet der höchste Preis auch die höchste Qualität, aber ein zu niedriger Preis sollte bei ätherischen Ölen skeptisch machen.
3 Anbau
Wenn Sie sich für das konzentrierte Naturprodukt eines ätherischen Öls entscheiden, möchten Sie darin natürlich keine Rückstände von Pestiziden finden. Achten Sie daher bei der Auswahl der Produkte, dass diese kontrolliert biologisch angebaut wurden. Es gibt sogar Wildsammlungen, aber wer weis, ob nicht in der Nachbarschaft Pestizide ausgebracht wurden. Verlässliche Produzenten informieren Sie bei jedem einzelnen ätherischen Öl, in welcher Weise der Anbau erfolgt.
4 Ohne Pipette
Sie möchten nicht nur keine Pestizide in Ihren ätherischen Ölen, sondern auch keine Auflösungsbestandteile von Gummi oder Plastik. Daher sollten Sie auf ätherische Ölfläschchen, die Pipetten haben, lieber verzichten. Ätherische Öle werden nur tropfenweise genutzt. Daher erscheint eine Pipette zur Dosierung auf den ersten Blick praktisch. Über Zeit können sich jedoch aus dem Material der Pipette Bestandteile lösen. Eine verkleinerte Ausgussöffnung ist ausreichend, um das ätherische Öl zu dosieren.
5 Wie früher in der Apotheke
Das ätherische Öl sollte in einem kleinen dunkelbraunen oder dunkelblauen Fläschchen geliefert werden, wie sie früher in Apotheken genutzt wurden. So sind die ätherischen Öle weitgehend vor Lichteinwirkung geschützt. Trotzdem sollten sie das ätherische Öl vor zu viel Licht und Wärme bewahren und nach Gebrauch möglichst schnell wieder verschließen.
6 Botanik
Nur das Wort Öl, beispielsweise Lavendel-Öl, bei der Beschreibung des Produktes ist nicht genug. Es muss klar spezifiziert sein, dass es sich um ein ätherisches Lavendel-Öl handelt. Idealerweise ist in der Produktbeschreibung auch der korrekte botanische Name aufgeführt. Lavandula angustifolia (die botanische Bezeichnung für den kleinblättrigen Lavendel) beispielsweise oder Lavendula officinalis (der Zusatz officinalis gibt einen Hinweis, dass die Pflanze, in diesem Fall der Lavendel, laut Arzneibuch für die Zubereitung von Heilmitteln und in der Kosmetik Verwendung finden darf). Lavendel-Öl ist der ideale Reisebegleiter. Qualität ist daher im doppelten Sinne gefragt.
7 Recherche
Es lohnt sich, den jeweiligen Anbieter zu recherchieren. Gute Produzenten informieren auf ihrer Homepage zu den Anbaumethoden und den Bestandteilen jedes einzelnen ätherischen Öles. Die noch kleine Gruppe von Aromatherapeuten, die ätherische Öle verwenden und die Wissenschaftler und Experten, die auf diesem Gebiet forschen oder tätig sind, bilden eine noch kleine aber sehr vernetzten Community. Gute Produzenten haben einen Ruf zu verlieren. Es lohnt sich daher, vor der ersten Bestellung eines ätherischen Öls etwas Zeit im Internet zu verbringen und zu vergleichen.