Im Chutney oder im Likörglas
Die Aprikosenernte ist in Frankreich gerade in vollem Gange. Es lohnt sich, jetzt mehr Aprikosen als sonst zu kaufen und damit den Sommer zu verlängern
Aprikosensonne
Aprikosen lieben die Sommersonne und erreichen in Europa gerade in diesen Wochen ihr bestes Aroma. Geerntet werden sie in vielen Ländern. Frische Aprikosen kommen unter anderem aus den südlichen Regionen Frankreichs deren Namen Rhône-Alpes, Provence-Alpes-Côte d’Azur und Languedoc-Roussillon sofort die Assoziationen von Bergen, Meer und viel Genuss vermitteln.
Den optimalen Reifegrad der Aprikosen erkennt man nicht so sehr an der Farbe der Aprikosen wie am Duft. Sollten die gekauften Aprikosen noch nicht duften, können sie zwei, drei Tage bei Zimmertemperatur nachreifen. Der Kühlschrank ist für Aprikosen nicht geeignet.
Zu reifen Aprikosen braucht es eigentlich nur guten Käse (insbesondere Ziegenkäse beispielsweise einen Mothais sur Feudle, leicht erkennbar am Kastanienblatt) sowie ein Glas Weißwein oder Rosé.
Ein Chutney für den Herbst ist schnell gemacht
In der Saison lohnt es sich, mehr Aprikosen zu kaufen und daraus ein Chutney herzustellen. Das braucht nur wenig Zeit, konserviert jedoch den wunderbaren Aprikosengeschmack bis zum Herbst und Winter.
An kalten regnerischen Tagen braucht es nicht mehr als ein paar Scheiben geröstetes Weißbrot, einen schönen Camembert und das Aprikosen-Chutney — sofort scheint die Aprikosensonne wieder.
Rezept Chutney
Zutaten
500 Gramm Aprikosen
400 Gramm Tomaten
2 Schalotten
300 ml Weißweinessig
250 Gramm feiner bräunlicher Zucker
50 Gramm Sultaninen
Die Zeste einer Naturzitrone
1 Teelöffel Maldon Salz
2 Teelöffel Harissa oder andere geröstete, geräucherte Paprikapaste
4 Teelöffel Honig
1 Teelöffel Ghee oder Butter
Zubereitung
Aprikosen halbieren und entsteinen. Den Strunk der Tomaten entfernen und die Tomaten Viertelen. Schalotten in dünne Halbmonde schneiden.
Schalotten in Ghee oder Butter leicht andünsten. Die Aprikosen und Tomaten dazugeben und mit anschwitzen.
Dazu den Weißweinessig, den Zucker, die Sultaninen, die Zeste der Zitronen sowie das Salz hinzugeben und zum Köcheln bringen. Die Mischung anschließen auf kleiner Flamme etwa eine Stunde köcheln lassen.
Dann die Harissa-Paprikapaste oder eine andere Zubereitung geräucherter Paprika sowie den Honig dazugeben und weitere 10 min leicht simmern lassen.
In Gläser, die kurz ausgekocht und damit sterilisiert wurden, abfüllen, abkühlen lassen, schließen und an einem dunklen, kühlen Platz lagern bis der Sommer vorbei ist und genießen, wenn draußen der Regen gegen die Scheiben peitscht.
Eine hervorragende fruchtige Alternative zum Käse für alle, die Feigensenf nicht wirklich mögen.
Der Aprikose Kern
Die Kerne der Aprikose werden in den klassischen Aprikosenländern wie Armenien, Griechenland oder der Türkei in einigen Rezepten verwendet.
Interessanterweise sind Aprikosenkerne ein wichtiger Bestandteil des bekannten Amaretto Disaronno, den man sofort an der charakteristischen Flasche erkennt, die von einem Glaskünstler aus Venedig entworfen wurde.
Das Originalrezept des berühmten Likörs, das bis heute einem Familienunternehmen gehört, stammt aus dem Jahre 1525. Die Aprikosenkerne geben dem Amaretto Disaronno den charakteristischen marzipanartigen Geschmack, der sich bestens in Kuchen oder Eis verarbeiten lässt.
Der Geist der Aprikose
In Österreich heist die Aprikose Marille. In der Wachau gibt es berühmte Aprikosenanbaugebiete aus denen für alle Marmeladenfans ausgezeichnete Marillenmarmelade produziert wird. In diesem Jahr ist die Ernte etwas geringer ausgefallen, denn Aprikosenbäume können zwar mit Kälte aber nicht so gut mit Nässe zurechtkommen.
Und schon sind wir mit beim Thema Marille in der genussreichen ehemaligen k. u. k. Monarchie und beim ungarischen Barack angekommen. Der Likör, wie könnte es anders sein, wird aus Aprikosen und deren Kernen hergestellt.
Das Beste aller Welten
Geistreich endet unser Artikel zur Aprikose, denn unser Lieblingsdestillateur aus Malente, Spiritus Rex, kauft die Marillen in der österreichischen Wachau und produziert daraus einen hervorragenden Marillenlikör, der völlig ohne künstliche Aromastoffe auskommt und ohne Farbstoffe auskommt.
So ist seine Farbe eher bräunlich, ähnlich den umgeschwefelten getrockneten Aprikosen, die jeden Lammeintopf perfekt abrunden. Entscheidend ist der Geschmack und hier punktet der Marillenlikör: Er besitzt aus unserer Sicht die perfekte, da sehr zurückhaltende Süße und lässt im Winter am Kamin, den Sommer und reife Aprikosen schmecken.
Mit diesem gehaltvollen Getränk lässt sich dann auch das Frühjahr bis zum nächsten Sommer überstehen.
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Fotografien © GloriousMe 2023