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SIEHT GUT AUS UND SCHMECKT MIT GIN ODER BUTTER.

SIEHT GUT AUS UND SCHMECKT MIT GIN ODER BUTTER.

Salbei, wenig Ansprüche, aber viel Geschmack

 

Ob im coolen Drink oder in der heißen Pfanne. Salbei macht immer eine gute Figur.

Ein Geständnis

Keinem Barkeeper gelingt es, dass wir unserem Lieblings-Gin untreu werden: The Botanist.

Produziert wird der Gin auf der kleinen, rauhen, windumtosten Insel Islay. Einen kleinen Eindruck dieser wunderschönen Insel der Hebriden im schottischen Teil des Atlantiks, gibt es hier zu sehen: The Botanist.

The Botanist Dry Gin enthält genau 22 Kräuter. Nummer 22 ist Salbei, präzise gesagt, Teucrium Scordodonia (Wood Sage, Salbei-Gamander).

Sommerzeit ist Gin&Tonic Zeit

Als wir bei unseren schottischen Lieblings-Gin-Destillateuren, die ständig im Wald und auf der Wiese auf der Suche nach Kräutern und Beeren unterwegs zu sein scheinen, eine Cocktail Variante mit Salbei und Clementinen entdeckten, war es höchste Zeit, dem Salbei mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Fast jeder Cocktail und jede Limonade gewinnt durch ein simples Salbei Blatt an ätherischem Format.

The Botanist mixt den Clementine and Sage Gin & Tonic wie folgt:

  • Eiswürfel
  • 35 ml The Botanist Dry Gin
  • Premium Tonic
  • 2-3 Salbei Blätter und 2-3 Clementinen-Segmenten

Eine schöne Abwechslung zu den Naturzitronen, die sonst in unserem G&T zuhause sind.

Bescheidenheit ist eine Zier

Salbei ist mit wenig zufrieden: Etwas Erde, etwas Sonne, wenig Wasser. Dass er so schnell und anspruchslos wächst, hat ihn in vielen Lokalen zum Deko-Objekt werden lassen. Bescheidenheit zahlt sich eben nicht immer aus.

Während die meisten anderen Kräuter mediterranen Sonnenschein benötigen, um ein bemerkenswertes Geschmackserlebnis liefern zu können, bringt Salbei auf dem Balkon oder im Garten auch in kühleren Regionen, alle Geschmackskomponenten mit.

Und einfacher geht es nicht: Einige Blätter mit heißem Wasser aufgegossen ergeben einen köstlichen Tee, der Ihrer Stimme gut tut, selbst wenn Sie nicht auf den großen Opernbühnen dieser Welt, wie beispielsweise der Oper Zürich zum nächsten Auftritt erwartet werden.

Ohne Nussbutter kein Michelin-Stern in Frankreich

Beurre noisette herzustellen, lernt jeder Kücheneleve ganz zu Beginn seiner Ausbildung, wenn er später in der klassischen Küche Frankreichs reüssieren möchte.

Die Zubereitung ist denkbar einfach, man muss nur den Topf im Blick behalten: Reichlich Butter in einem möglichst kleinen Topf erhitzen. Nach einer Weile steigen die festen, weißen Bestandteile an die Oberfläche, lösen sich wieder auf und werden bräunlich. 

Jetzt sind Rühren und Konzentration angesagt, damit die Beurre noisette braun bleibt und nicht schwarz wird. Fertig ist sie, wenn die Butter nussig duftet. Der Name ist Programm. Man kann die bräunlichen Schwebteilchen mit Küchenpapier herausfiltern oder für die schnelle Küche die Butter so belassen.

In Italien kombiniert man die Beurre noisette mit frischen Salbeiblättern und hat damit die perfekte Sauce für Ravioli, Malfatti und Spinatknödel. Der Salbei bringt den Frischekick in die Butter.

Vieles andere profitiert vom nussigen Geschmack der braunen Butter, beispielsweise ein schöner Rochenflügel mit Beurre noisette und Kapern.

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Auf nach Venedig

Salbeiblätter zu frittieren, ist nicht ganz so leicht. Wir haben einige Versuche hinter uns. Hier lautet unsere Empfehlung: Ab nach Venedig.

In den kleinen Weinbars, den Bàcari, kann man ein Gläschen kühlen Weißweins (bezeichnenderweise Ombra, der Schatten genannt) und kleine frittierte Chichetti aus Fisch, kleinen Tintenfischen und Gemüsesorten genießen.

Frittierte Salbeiblätter mit Meersalz bestreut, gehören oft dazu.

Das Original nicht kopierbar — verzichten Sie auf Küchen-Chaos und reisen Sie in die von uns so verehrte La Serenissima.

Salve

Im Gattungsnahmen Salvia officinalis findet sich das lateinische Wort salvare, heilen retten. Zur altertümlichen Aussage „Wer Salbei baut, den Tod nicht schaut“ würden wir uns nicht hinreißen lassen, wünschen Ihnen jedoch mit und ohne Salbei alles Gute.

Unser Thema ist Genuss und hiervon bietet Salbei reichlich.

Frische Salbei Blätter genießen wir auch zwischen Kalbsschnitzel und Parmaschinken als Saltimbocca a la Romana oder schneiden für ein schnelles Homeoffice-Lunch Salbeiblätter und andere andere Kräuter in den Quark. Ein bißchen Schmand dazu, fertig.

 

Fotografien © GloriousMe

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